Newroz-Feier unter Erdogans Beobachtung

Offiziell schützt die Polizei die Veranstaltung vor Terror - wenn sie ihn nicht selbst gegen »Separatisten« ausübt

Vor einem Jahr gab es noch Hoffnung unter den Kurden in der Südosttürkei. Jetzt ist sogar ihr traditionelles Ferst wieder verboten.

Newroz oder Nouruz ist ein Jahrtausende altes Fest zum Frühlingsbeginn im Vorderen Orient. Aber auch auf dem Balkan, in Iran und im Kaukasus kennt man es. Es zu verbieten, blieb den großtürkischen Regierungen vorbehalten. Besonders die Kurden in Südostanatolien, dem Hauptsiedlungsgebiet der Kurden in der Türkei, hatten die Symbolkraft des Festes mit ihrem Streben nach Selbstbestimmung verbunden und damit den Zorn der Regierungen in Ankara auf Newroz gelenkt.

Schon Mitte der 80er Jahre verbot die Militärregierung von General Kenan Evren jegliche »separatistische« Veranstaltungen unter dem Deckmantel von Volksfesten. Viel Federlesens machte man dabei nicht, ein Parlament hatte nicht mitzureden. Das Verbot galt bis 1994 - und gilt jetzt erneut. Die Gouverneure der Provinzen Şanlıurfa, Hakkari, Bingöl, Batman, Şırnak, Tunceli, Ankara und Istanbul hatten öffentliche Veranstaltungen zum kurdischen Frühlingsfest untersagt. Sie begründeten die...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.