Ärzte ohne Grenzen stellen Arbeit in Lesbos ein

Nach dem Inkrafttreten des EU-Türkei-Flüchtlingspaktes sei das Lager im »Hotspot« zu einer »Haftanstalt« geworden / Auch Vertreter des Flüchtlingshilfswerks UNHCR teilweise im Ausstand

Bisher hatten die Teams von Ärzte ohne Grenzen in dem Auffanglager die hygienische und medizinische Versorgung übernommen. Nun stellt die Organisation aus Protest gegen die Flüchtlingspolitik die Arbeit ein.

Lesbos. Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen wird ihre Arbeit im Aufnahmelager Moria, dem sogenannten »Hotspot« auf der griechischen Insel Lesbos, im Laufe des Dienstags einstellen. In diesem Lager, einem ehemaligen Gefängnis, werden seit Inkrafttreten des Flüchtlingspakts am Sonntag alle neu ankommenden Migranten festgehalten. »Frauen, Kinder, ganze Familien dürfen dort nun nicht mal mehr ihre Baracken verlassen. Wenn das keine Haftanstalt ist, was ist es dann?«, sagte ein Sprecher der Organisation am Dienstag zur Begründung der Entscheidung.

Bisher hatten die Teams von Ärzte ohne Grenzen in dem Auffanglager die hygienisc...


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