Geldmaschine für den Hochadel

In Bayern werden die Wittelsbacher per »Ausgleichsfonds« alimentiert - künftig noch mehr?

  • Rudolf Stumberger, München
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

1918 wurde in Bayern die Monarchie abgeschafft - doch bis heute beziehen die Wittelsbacher Unsummen aus einem Fonds. Das Finanzministerium scheiterte nun mit dem Versuch, mehr Einfluss zu erhalten.

Es war eines der bestgehüteten Staatsgeheimnisse im Freistaat Bayern: Die Geldquellen, die seit Jahrzehnten für die ehemalige Königsfamilie der Wittelsbacher sprudeln. Rund 14 Millionen Euro standen so von 2004 bis 2014 durchschnittlich pro Jahr für die blaublütigen Verwandten König Ludwigs II. zur Verfügung. Sie waren der Ertrag eines höchst ungewöhnlichen Rechtsgebildes, des sogenannten Wittelsbacher Ausgleichsfonds.

Dieser Fonds mit einem Vermögen von 384 Millionen Euro (Stand 2014) hat die Form einer Öffentlichen Stiftung und im Verwaltungsrat sitzen auch zwei Kommissare der bayerischen Staatsregierung respektive des Finanzministeriums. Dieses Ministerium wollte nun mehr Einfluss auf den Fonds, doch die Wittelsbacher zogen vor das Verwaltungsgericht. Ende Januar sagten die Richter Nein. Die Begründung des Urteils steht noch aus.

1918, als in Bayern nach der Novemberrevolution die Monarchie abgeschafft und der Freistaat au...


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