Weiter mauern bei Duogynon

Neu zugängliche Akten und ein britischer Ausschuss lassen Geschädigte hoffen

  • Ulrike Henning
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Eine Anfrage der Linksfraktion zeigt: Die Bundesregierung stellt sich im Fall Dyogynon weiter hinter Bayer. Jetzt aufgetauchte Akten bringen neue Fakten ans Licht.

Es ist eine Geschichte von Verweigerung und Vertuschung. Auf den Markt gebracht wurde das Hormonpräparat Duogynon in den 1960er Jahren vom Pharmakonzern Schering (heute Bayer), angewandt wurde es zunächst auch als Schwangerschaftstest. In den 1970er Jahren häuften sich die Anzeichen, dass es Embryonen schädigen kann. Alle Untersuchungen führten jedoch nicht weiter, kritische Stimmen - auch von Schering-Mitarbeitern - wurden ignoriert. Alles, was mit dem Hormonpräparat zu tun hat, sollte nach dem Willen von Bundesbehörden und Hersteller für alle Zeiten bei den Akten liegen. Jetzt gibt es Hinweise darauf, dass das nicht so bleiben muss.

Zum einen geben die Geschädigten nicht auf. André Sommer aus dem Allgäu ist einer von ihnen. Bei seiner Geburt 1976 lag die Blase außerhalb des Körpers, die Genitalien waren deformiert. 15 große Operationen waren nötig, Sommer verbrachte seine ersten vier Lebensjahre zur Hälfte in der Klinik. Der Gru...


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