Auflaufen der Superstars

Festtage der Staatsoper Berlin: Jonas Kaufmann brillierte in der Philharmonie mit Mahlers »Gesellen«-Liedern, mehr noch Yo-Yo Ma mit den sechs Cello-Suiten von J. S. Bach

  • Stefan Amzoll
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Yo-Yo Mas Spiel? Es ist mehr als überwältigend, es verschlägt einem die Sprache. Bachs Vorgabe kennt bekanntlich keine Vortragsbezeichnungen, die wurden von Musikern oder Kurpfuschern später eingefügt.

Die »Festtage der Staatsoper«, von Daniel Barenboim in den frühen Neunzigern ins Leben gerufen, sind jedes Mal Magnet für das internationale Publikum. Freilich, die Karten sind teuer, ein B-Block-Platz in der Philharmonie kostet 90 Euro, einer für Opernpremieren im Schillertheater (»Orpheus und Eurydike«) doppelt soviel. An der Armutsstange hangelnde Bürger risse das ein Loch in die Börse; sie kommen darum gar nicht erst. Aber gut, auch solche »Festtage« wollen bezahlt sein.

Der Staat alimentiert, dazu kommt der Gewinn durch Kaufkarten und sonstige Einnahmen. Hinzu tritt überdies der scheinbar geldferne Brauch, exklusiv und mächtig, wenn nicht allmächtig zu sein. Um da auch musikkulturell auf dem Stand zu sein, treten die internationalen Spender auf den Plan. Sind die reich? Müssten sie eigentlich. Denn allein die nominierten Best-of-Interpreten kosten Unsummen. Unterhalb der obersten Liga, wie die Rede geht, nimmt der Staatskapel...


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