»Eigentlich müssten Journalisten auf die Barrikaden steigen«

Der langjährige Vorsitzende des Deutschen Journalistenverbandes Michael Konken befürchtet das Ende des Printjournalismus

Im Interview spricht der 62-Jährige über den Umgang mit »Lügenpresse«-Vorwürfen, wirkungslose Rügen, das Trennungsgebot zwischen Redaktion und Werbung und seine Idee einer Haushaltsabgabe für Printmedien.

Herr Konken, seit geraumer Zeit wird über die Glaubwürdigkeit von Journalisten diskutiert, welche immer häufiger als »Lügenpresse« beschimpft werden. Wie beurteilen Sie diese Entwicklung?
Der Begriff der »Lügenpresse« ist eine Propagandaschlacht derjenigen, die keine Medienkompetenz besitzen und eher Verschwörungstheorien und Internetlügen hinterherlaufen und sie verbreiten. Ich stelle immer wieder fest, dass auch vernünftige Menschen auf unseriöse Nachrichten und Pseudo-Nachrichtenportale hereinfallen.

Wie sollte man darauf reagieren?
Ein Mehr an Vermittlung von Medienkompetenz durch Schulen und Hochschulen wäre nötig und eine Öffentlichkeitsarbeit. Es wäre gut, der Öffentlichkeit klarzumachen, welche Möglichkeiten jedermann hat, sich gegen Verfehlungen der Presse zu wehren, aber auch, um die Seriosität des Journalismus zu verdeutlichen. Für eine solche Kampagne müssten alle zusammen an einem Strang ziehen, Verleger, Journalist...


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