»Der Frieden beginnt auf den Feldern«

Kolumbiens Regierung begegnet der Ungleichheit in ländlichen Gegenden mit widersprüchlichen Ansätzen

Die bei den Friedensverhandlungen zwischen der Guerilla und Kolumbiens Regierung beschlossene Agrarreform soll Kleinbauern fördern. Trotzdem ebnet Bogotá den Weg für den Ausbau des Agrobusiness.

Die Menschen in der kleinen Stadt Orucué an den Ufern des Río Meta haben schon Vieles den Strom hinauf und hinab kommen sehen. Der Fluss, der die Savanne bei Hochwasser regelmäßig flutet, ist eine jener Adern, die sich von der Andenkordillere hinab in die östliche Tiefebene Kolumbiens schlängeln. Erst kamen die christlichen Missionare, dann spanische Siedler und irgendwann begannen der Kautschukboom und die Erdölausbeutung alle möglichen Glücksritter in den bis heute wenig besiedelten Osten Kolumbiens zu treiben. Nennenswerte landwirtschaftliche Produktion gibt es bis heute kaum. Auf den nicht selten illegal angeeigneten Latifundien grasen Rinder der Großgrundbesitzer. Doch das soll sich ändern. Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos war das erste Staatsoberhaupt, das vor einigen Wochen nach Orucué fand. Er meinte, die Kleinstadt sei der geeignete Ort, um ein neues und sehr umstrittenes Gesetz über »Interessengebiete für ländliche, wi...


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