»Das ist kein Scherz«

Aljona Sawtschenko und Bruno Massot wollen der Eiskunstlauf-WM aufs Podest

  • Britta Körber
  • Lesedauer: 3 Min.

Die Paarläufer Aljona Sawtschenko und Bruno Massot führen das sechsköpfige deutsche Team bei der WM in Boston an. Top Sechs lautet die Zielvorgabe, eine Medaille wird schwer.

Von Britta Körber, Boston

Aljona Sawtschenko und Bruno Massot schielen bei ihrer ersten gemeinsamen Weltmeisterschaft nach einer Medaille - der Deutschen Eislauf-Union (DEU) wäre Edelmetall auf Anhieb aber gar nicht so recht. »Mir wäre es lieber, sie steigern sich im nächsten Jahr. Das ist strategisch besser, als wenn es jetzt schon klappt, nur weil ein anderes Duo von oben herunterpurzelt«, sagt DEU-Sportdirektor Udo Dönsdorf vor Beginn der Welttitelkämpfe am Mittwoch in Boston.

Ein Platz unter den Top Sechs ist angesichts der großen Konkurrenz aus Russland, Kanada und China das offizielle Ziel. Intern sprechen die fünfmalige Paarlaufweltmeisterin und ihr neuer Partner aus Frankreich aber schon von einem Platz auf dem Treppchen. »Ja klar, das Ziel ist eine Medaille. Das ist kein Scherz«, sagte die 32-jährige Sawtschenko nach dem gelungenen Auftakttraining am Montagabend (Ortszeit) im TD Garden. Bei den Europameisterschaften gewannen sie im Januar hinter den Olympiasiegern Tatjana Wolossoschar und Maxim Trankow aus Russland Silber. Den Titel verteidigen wollen Meagan Duhamel und Eric Radford aus Kanada.

Wegen der Zeitumstellung von sechs Stunden ist die deutsche Mannschaft extra eine Woche früher angereist. Sawtschenko und Massot wurden zum Training eingeladen und waren die Stars beim abschließenden Einladungs-Schaulaufen in der amerikanischen Kleinstadt Newington. »Nun sind wir mit dem Jetlag durch«, sagte die gebürtige Ukrainerin. Seit den Europameisterschaften, wo sich ihr neuer Partner Wackler bei den Hebungen leistete, haben die beiden hart gearbeitet. »Urlaub war nicht drin, wir haben einiges umgestellt«, bestätigte der 27-Jährige.

Der Höhepunkt der WM wird wohl der Wettbewerb der Männer, bei dem sich Titelverteidiger Javier Fernandez (Spanien), Weltrekordler Yuzuru Hanyu aus Japan und Patrick Chan (Kanada) einen heißen Fight liefern werden. Der deutsche Meister Franz Streubel kann da nicht mithalten, zumal er bei den ersten Übungseinheiten in der Ostküstenstadt Schmerzen im linken Knie verspürte. »Platz 12 bis 18 wäre schön«, meint DEU-Vizepräsidentin Elke Treitz. Nach dem 14. Rang bei der EM waren die konditionellen Mängel des für Oberstdorf startenden Läufers offensichtlich. Daran hat er gearbeitet - ein Finalplatz der besten 24 sollte aber mindestens drin sein.

Die von einer Angina genesene Nathalie Weinzierl will mehr. Als Siebte bei der EM geht sie selbstbewusst in ihre zweite WM. »Ich traue ihr zu, in die Top Zwölf zu laufen«, sagt Treitz. Mit Spannung wird bei den Frauen neben den favorisierten jungen Russinnen das Comeback der Dreifach-Axel-Springerin Mao Asada aus Japan erwartet. Die Eistänzer Kavita Lorenz und Panagiotis Polizoakis aus Oberstdorf hatten von ihrem Trainingsort in Detroit die kürzeste Anreise. Nach einer Lungenentzündung des 19-jährigen Deutschen mit griechischen Wurzeln mussten sie ihre Vorbereitung bei Starcoach Igor Schpilband leicht drosseln. Von den talentierten Debütanten wird ein Platz im Finale der besten 20 erwartet. dpa/nd

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