Computerprogramm bringt Nazi hervor

Softwarekonzern experimentiert mit Künstlicher Intelligenz / Hassbotschaften verderben das Experiment

Microsoft hat mit »Tay« ein künstliches Mädchen geschaffen, das über soziale Medien kommuniziert. Nach einem Tag sandte sie per Twitter Nachrichten aus, in denen sie Hitler pries und zum Sex einlud.

Boston. Seit Tagen muss der Technologiekonzern Microsoft nur noch Schadensbegrenzung betreiben. Grund ist das Experiment mit einem Programm Künstlicher Intelligenz (KI), das unter dem Vorwand, ein junges amerikanisches Mädchen zu sein, selbständig in den sozialen Netzwerken mit echten Menschen kommunizierte und dabei von ihnen lernte.

Als das »Tay« genannte virtuelle Mädchen ihre Gegenüber mit »Heil Hitler« begrüßte, war Schluss. Microsoft nahm die App innerhalb eines Tages vom Netz und entschuldigte sich. »Es tut uns sehr leid, dass Tay unbeabsichtigt beleidigende und verletzende Tweets gesendet hat, die nicht das repräsentieren, wofür wir stehen, und wofür wir Tay geschaffen haben«, schrieb der Vizepräsident der Forschungsabteilung Microsofts, Peter Lee.

Tay wurde so ausgelegt, dass sie wie eine amerikanische Jugendliche sprach. Es war ein Experiment für eine Anwendung oder App, die einmal in der Serviceabteilung des Großun...


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