Schiefer Blick auf die Geschichte

Weiter Streit um Ausrichtung: Sächsische Gedenkstättenstiftung soll evaluiert werden

  • Hendrik Lasch, Dresden
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Die Gedenkstättenstiftung in Sachsen lässt Mahnorte für die NS-Zeit zu kurz kommen, sagen Engagierte. Bald gibt es eine Evaluation.

Die Quote lautet 85 zu 15, Tendenz sinkend. Nur 15 Prozent der Gelder, die von der Stiftung Sächsische Gedenkstätten (StSG) von 2013 bis 2015 als Projektförderung bewilligt wurden, gingen an Gedenkorte, die sich mit der NS-Zeit befassen. Der Anteil »sinkt weiter«, sagte im Landtag unlängst die Grünenabgeordnete Claudia Maicher, die die Zahlen im Februar im zuständigen Wissenschaftsministerium erfragt hatte. Ihr Kollege Franz Sodann (LINKE) spricht von einer »Schieflage der Schwerpunktsetzung« in der Stiftung, die »augenscheinlich« sei.

Die Stiftung, die Trägerin von Gedenkstätten in Bautzen, Pirna-Sonnenstein, in Zeithain, Torgau und am Münchner Platz in Dresden ist und weitere im gesamten Freistaat betreut, wehrt sich gegen den Vorwurf. Zahlungen setzten förderfähige Anträge voraus, sagte Geschäftsführer Siegfried Reiprich und betonte, es habe »keine Ablehnung von Projektanträgen im NS-Bereich in nennenswertem Umfang« gegeben. Stimmt n...


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