Der rauchende Koloss von Pawlodar

Ein Aluminiumwerk und die Schwierigkeiten von Umweltschützern in Kasachstan

  • Artem Kouida, Pawlodar
  • Lesedauer: ca. 6.0 Min.

30 Jahre nach dem nuklearen Unglück von Tschernobyl gibt es im postsowjetischen Raum noch weitere ökologische Katastrophen, die unabsehbare gesundheitliche Folgen verursachen.

Eines von Hunderten kleineren »Tschernobyls« der etwas anderen Art ist das im Norden Kasachstans gelegene Aluminiumwerk. Das Werk ist der größte Arbeitgeber der über 300 000 Einwohner zählenden Stadt Pawlodar am Fluss Irtysch. Gleichzeitig ist es aber einer der größten Umweltsünder der Region und wird von Ökologen immer wieder scharf kritisiert.

Der historische Stadtkern von Pawlodar mit seinen meist eingeschossigen hölzernen Bauten wirkt, als halte er einen Dornröschenschlaf und sei im 19. Jahrhundert stehen geblieben. Nicht besonders gepflegt, verbreitet er dennoch einen besonderen Charme. Seien es kunstvolle Fensterschnitzereien, die von besseren Tagen zeugen, oder Privatgrundstücke mit selbst gepflanztem Obst und Gemüse inmitten eines chaotischen, lauten, bienenstockähnlichen Großstadtlebens. Statt Pferdekutschen rollen überall Autos, und die Straßen tragen Namen russischer Revolutionäre, Kriegshelden oder berühmter Kasachen.

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