Einer rollt, einer latscht

Roland Walter sitzt im Rollstuhl und ist auf fremde Hilfe angewiesen

  • Johanna Treblin
  • Lesedauer: ca. 7.0 Min.

Die Beziehung zwischen Persönlichen Behindertenassistenten und Assistenznehmern ist nicht immer ganz einfach. Damit die Rollstuhlfahrer ihr Leben leben können, werden die Helfer zum Instrument.

Der elektrische Rollstuhl fährt über den Zebrastreifen, wird etwas langsamer und hievt sich über den Bordstein auf den Fußweg. Roland Walter wird durchgeschüttelt, sein Kopf fällt mit einem Ruck von rechts nach links. »Massage«, sagt er und grinst. »Weil sie heute morgen ausgefallen ist.« Seine Physiotherapeutin war krank.

Roland Walter ist auf dem Weg zum Künstlerhaus Bethanien in Berlin-Kreuzberg. Dort trifft sich der 52-Jährige mit einer Performance-Gruppe, um einen Auftritt zu planen. Ob er teilnehmen wird, weiß er noch nicht. Er will sich nicht mehr »einbauen« lassen in von anderen erdachte Aufführungen. »Ich habe jetzt als Künstler mein eigenes Profil entwickelt.«

Das sagt Roland Walter, und Olaf Forner wiederholt den Satz, so, wie er fast alles wiederholt, was Walter sagt. Walter ist mehrfach behindert. Während seiner Geburt kam es zu Sauerstoffmangel, und Gehirnzellen starben ab. Deshalb sitzt er im Rollstuhl, kann ni...


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