Europa pflegt seine tödlichen Geschäfte

Barbara Lochbihler über Waffenexporte durch EU-Staaten, die Menschenrechtsverletzungen billigend in Kauf nehmen

Wer dem saudischen Regime Waffen liefert, macht sich zum Komplizen von Kriegsverbrechern. Menschen verschwinden in Ägypten, von Sicherheitskräften verschleppt. Europäische Firmen liefern munter weiter Rüstungsgüter.

Seidh Raad al-Hussein fand deutliche Worte: Die saudische Luftwaffe habe in Jemen ein Gemetzel angerichtet, sagte der UN-Kommissar für Menschenrechte zurecht über den Krieg, den die Herrscher in Riad seit genau einem Jahr gegen das Nachbarland führen. Mehr als 4000 Zivilisten starben in den Kämpfen, weil saudische Soldaten und ihre Verbündeten ungehemmt Krankenhäuser, Schulen, Märkte, Häfen und Flüchtlingslager bombardieren. Etwa zwei Millionen Menschen sind auf der Flucht. Die Vereinten Nationen sprechen von 119 Völkerrechtsverletzungen, die allein durch Bombenabwürfe der von Saudi-Arabien geführten Koalition verursacht wurden.

Wer angesichts dieser Bilanz dem saudischen Regime Waffen liefert, macht sich zum Komplizen von Kriegsverbrechern. Dennoch exportieren europäische Rüstungsschmieden ihre tödlichen Produkte weiterhin an das Königreich und dessen Alliierte. Britische Firmen verkauften den Saudis seit Beginn der Angriffe Rüst...


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