Die arme Macabéa

Clarice Lispector: »Der große Augenblick«

Das Idol der brasilianischen Literatur, Clarice Lispector, ist vor kurzem vom Schöffling Verlag neu entdeckt worden. Benjamin Moser hat mit seiner liebevoll erzählten Biographie in besonderem Maße dazu beigetragen, dass sich um die 1920 in der Ukraine geborene, als Kind mit ihren jüdischen Eltern vor den dortigen Pogromen nach Brasilien geflohene Autorin hierzulande eine wachsende Gemeinde gebildet hat. Jetzt ist ihr letztes, im Jahr ihres Todes 1977 erschienenes Prosawerk erschienen: der kleine Roman »Der große Augenblick«.

Man muss wohl von der ungewöhnlichen Struktur des Romans ausgehen, wenn man das kunstvolle Arrangement genießen will: Im Vordergrund der Geschichte steht Macabéa, eine junge Frau aus dem Nordosten Brasiliens, früh zur Vollwaise geworden, von einer Tante lieblos aufgezogen, ohne Ausbildung nach Rio de Janeiro versc...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.