Jede Woche ein Derby

Südkoreas Fußball wird von Großkonzernen dominiert, die ihre Rivalitäten auf den Rasen transferiert haben

  • Felix Lill, Tokio
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Die südkoreanische K-League hängt an einer Handvoll Multikonzerne, die das ganze Land prägen. Ohne Hyundai, Samsung und Co. hätte die Profiliga keine Mannschaft.

Was für eine Partie am vergangenen Wochenende in der Metropole Ulsan: die Gastgeber trafen auf die Jeonnam Dragons. Das war nicht nur eine Begegnung zweier namhafter Klubs, sondern auch ein altes Betriebsderby: Beide führen schließlich den Namen eines Weltkonzerns auf ihrem Briefkopf. Ulsan Hyundai FC traf also auf den vom Stahlkonzern Posco geführten Klub Jeonnam. Der knappe 2:1-Heimsieg für die Autobauer hielt den Abstand zur Tabellenspitze in der im März begonnenen Saison klein, während der Stahlklub jetzt erst mal unten in der Tabelle feststeckt. Aber viel mehr als das bedeutete die Begegnung bei näherem Hinsehen doch nicht, denn in Südkorea sind Begegnungen zwischen zwei Werksmannschaften Tagesgeschäft.

Jedes Wochenende tritt hier ein Großkonzern gegen den anderen an. Die Hyundai-Familie hält neben Ulsan noch Jeonbuk Hyundai Motors und den Absteiger Busan Ipark im Portfolio. Bei anderen Riesen sieht es ähnlich aus. In Südkorea nenn...


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