Beweg dich! Geh unter!
»Odysseus lebt« in der Jugendstrafanstalt Berlin, Regie: Peter Atanassow
Nicht, was sie erlebt haben, möchten die meisten Menschen vergessen - sondern, dass sie nichts erlebt haben. So greifen sie zur Aushilfe: den Legenden, den Sagen. Die Toten als Therapeuten. Helden sterben nicht. Auch »Odysseus lebt«. Behauptet Telemach, des Griechen Sohn. Er wird von Jungs seiner Clique nach dem Vater gefragt - und erfindet dessen Odyssee, um einen ehrenhaften Grund für des Vaters lange Abwesenheit zu finden.
»Odysseus lebt« - so der Titel eines Stückes von Raoul Biltgen, einem Luxemburger Schauspieler und Dramatiker. Im Kultursaal der Jugendstrafanstalt Berlin spielen in einer Aufführung des Gefängnistheaters »aufBruch« zehn junge Insassen (Regie: Peter Atanassow). Spielen Szenen der Odyssee. Holger Syrbes äußerst sinnfälliges Bühnenbild besteht aus zwei großen Schränken mit mehreren Spinden. Sie werden in perfekter Windeseile von den Darstellern zu Formationen geschoben, sind das abgeschottete Troja, bilden das hölze...
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