Aufstand der Töchter

Protest von Vivantes-Beschäftigten vor Aufsichtsratssitzung des kommunalen Klinikkonzerns

Streikende Mitarbeiter der »Service GmbH« und Therapeuten demonstrieren vor der Sitzung des Vivantes-Aufsichtsrats. Sie fordern den Tarifvertrag des Öffentlichen Dienstes (TVöD) für alle.

Plötzlich wird es ohrenbetäubend laut. Mario Czaja - Senator für Gesundheit und Soziales und Mitglied des Vivantes-Aufsichtsrats - ist im Anmarsch. Um in das Gebäude der Hauptverwaltung in der Aroser Allee zu gelangen, muss er sich durch eine dicht stehende Menge von 300 Menschen drängeln - und wird dabei gehörig ausgebuht.

Etwas am Rande stehen zwei Männer und halten gemeinsam ein Transparent in die Höhe. Auf dem steht, worum es heute geht: »TVöD für alle! Gleiches Geld für gleiche Arbeit!« Einer von ihnen ist Enrico Harling, der seit sechs Jahren in der Sterilisation am Klinikum im Friedrichshain arbeitet. Harling gehört zu den Beschäftigen der outgesourcten Vivantes-Tochter »Service GmbH« (VSG), für die kein Tarifvertrag gilt. Deren Mitarbeiter verdienen daher zum Teil mehrere hundert Euro weniger als diejenigen, die nach TVöD bezahlt werden. »Es geht einfach nicht, dass wir nach 40 Jahren Arbeit in die Altersarmut geschickt we...


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