Prozess gegen Attentäter von Reker
44-Jähriger gesteht: »War in rechter Szene«
Düsseldorf. Der Reker-Attentäter von Köln hat gestanden, der Naziszene in Bonn angehört zu haben. Unter anderem wegen »Schlägereien mit der Antifa« und »politischer Sachen« sei er mehrfach verurteilt worden, sagte der 44-Jährige, der die Politikerin Henriette Reker im Oktober, einen Tag vor ihrer Wahl zur Kölner Oberbürgermeisterin, mit einem Messer schwer verletzt hatte, am Freitag vor Gericht aus. Er habe zwischen 1997 und 2000 gut drei Jahre im Gefängnis gesessen. Aus der Zeit stamme auch seine Tätowierung »Berserker Bonn«. Das sei eine Art »Bürgerwehr« gewesen.
Mitglied der inzwischen verbotenen extrem rechten FAP sei er aber nie gewesen, habe aber Kontakt zu deren Mitgliedern gehabt, hieß es weiter. Außerdem habe er an zwei Gedenkmärschen für den Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß teilgenommen.
Der Angriff auf Reker wird seit Freitag vor Gericht aufgerollt. Schon kurz nach der Tat wurde ein politisches Tatmotiv vermutet. Der mutmaßliche Attentäter ist wegen versuchten Mordes angeklagt. Damit droht ihm lebenslange Haft. Der Prozess findet im Hochsicherheitstrakt des Oberlandesgerichtes Düsseldorf statt. dpa/nd Personalie Seite 2
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