Tödlicher Freigang

Sexualtäter soll während eines genehmigten Ausgangs zum Mörder geworden sein

Ein Sexualstraftäter, der in Niedersachsen therapiert wird, hat womöglich im Herbst 2015 während eines Freigangs aus der Klinik eine 23-jährige Frau getötet, besagen aktuelle Ermittlungen.

Für Sozialministerin Cornelia Rundt (SPD) wird die Nachricht besonders bitter gewesen sein, mit der sie am Freitag während einer Routinesitzung des Landtages ans Rednerpult trat: Ein Patient des Maßregelvollzug-Zentrums Bad Rehburg bei Hannover ist dringend verdächtig, vor sieben Monaten eine junge Frau umgebracht zu haben - während eines unbegleiteten Freigangs.

Bitter ist dieses Ermittlungsergebnis für die Ministerin, weil es schon in den vergangenen Jahren im Maßregelvollzug Vorfälle gegeben hat, die heftige Kritik am Sicherheitskonzept der psychiatrischen Landeskliniken auslösten. Keine Morde, aber eine ganze Reihe von teils spektakulären Fluchten hatten für Aufsehen gesorgt und die Opposition mobilisiert. Rot-Grün vernachlässige den Schutz der Bevölkerung, wetterten CDU und FDP. Die Sozialministerin tue nicht genug, um das Entweichen gefährlicher Patienten zu verhindern.

Zu den Flüchtigen zählt der 48-Jährige nicht, von dessen Verha...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.