Billiger wohnen mit Hauszinssteuer

Ohne neue Förderungen können Baugenossenschaften die Wohnungsnot kaum lindern

Ulf Heitmann ist Vorstand der 
Wohnungsbaugenossenschaft »Bremer Höhe«. Mit ihrer Gründung konnte im Jahr 2000 die Privatisierung von 520 Wohnungen in Prenzlauer Berg verhindert werden. In den Folgejahren übernahm sie verschiedene Hausprojekte und sogar eine Wagenburg. Genossenschaften gelten als wichtige Säule für die Bereitstellung preiswerten Wohnraums. Über die Möglichkeiten und Grenzen sprach mit ihm für »neues deutschland« Nicolas Šustr.

Aus der Politik wird immer wieder der Vorwurf laut, dass sich die Wohnungsgenossenschaften der sozialen Verantwortung für die Stadt entziehen, weil sie praktisch kaum neu bauen.

Zuallererst liegt unser Schwerpunkt auf der Sanierung des Bestandes. Das bindet Geld. Dann sind wir unseren Mitgliedern verpflichtet. Genossenschaften sind eine Form von Selbsthilfe, hier mit dem Zweck, für dauerhaft preiswerten Wohnraum sorgen. Potenzielles eigenes Bauland gäbe es für uns nur in Hobrechtsfelde, das liegt hinter Buch, schon in Brandenburg.

Woanders Bauland zu kaufen, kommt nicht in Frage?

Angesichts der aktuellen Preise nicht. Mir hat ein Bauträger vor Kurzem gesagt, er habe den Eindruck, es gebe einen Einheitspreis in Berlin. 1000 Euro pro Quadratmeter potenzieller Gebäudenutzfläche kosten Grundstücke. Das allein würde sich schon in monatlich 3 bis 3,50 Euro Quadratmetermiete niederschlagen. So können wir keinen preiswerten Wohn...


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