Nur eine Gegenstimme für den 17. Juni

Thüringer Landtag beschließt, des Volksaufstands in der DDR zu gedenken

  • Sebastian Haak
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Mit nur einer einzigen Gegenstimme hat der Landtag beschlossen, in Zukunft am 17. Juni in Thüringen dem Volkaufstand in der DDR zu gedenken. Gleichzeitig hat eine SPD-Frau dafür geworben, mehr über »DDR-Unrecht« statt über »SED-Unrecht« zu sprechen.

Erfurt – Als einzige Abgeordnete des Thüringer Landtages hat die Linke-Abgeordnete Johanna Scheringer-Wright am Mittwoch in Erfurt gegen die Einführung des 17. Juni als Gedenktag in Thüringen gestimmt. Auch in der DDR habe es Unrecht gegeben, sagte Scheringer-Wright. Allerdings sei es »Geschichtsklitterung«, wenn im Thüringer Feiertagsgesetz nun der Jahrestag des DDR-Volksaufstandes von 1953 neben dem 8. Mai – dem Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges 1945 – stehe. Es sei »illegitim«, den 8. Mai in eine Reihe mit anderen historischen Ereignissen zu stellen, sagte Scheringer-Wright in einer persönlichen Erklärung während der Abstimmung über den Gesetzentwurf. Mit diesem Abstimmergebnis hat Rot-Rot-Grün ungeachtet der Gegenstimme von Scheringer-Wright auch für dieses Gesetz eine eigene Mehrheit im Parlament zustande gebracht.

Alle anderen Vertreter der im Landtag vertretenen Parteien – von den Linken bis hin zur AfD – hatten z...


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