Türkei kritisiert Kunstprojekt zum Armenier-Genozid

Konzertprojekt »AGHET« der Dresdner Sinfoniker setzt sich mit Völkermord auseinander / Ankara fordert Streichung der EU-Förderung / LINKE: Kunst- und Meinungsfreiheit keine Verhandlungsmasse

Berlin. Nach der heftigen Reaktion der türkischen Regierung auf das »Schmähgedicht« des Satirikers Jan Böhmermann richtet sich der Unmut Ankaras nun auch gegen die Dresdner Sinfoniker wegen eines Konzertprojekts zum Massaker an den Armeniern. Orchesterchef Markus Rindt sprach am Wochenende von einem Angriff auf die Meinungsfreiheit. Die Grünen äußerten deutliche Kritik an der Reaktion der Europäischen Union.

Das von der EU geförderte Konzertprojekt »AGHET« befasst sich mit dem Massaker an den Armeniern vor über 100 Jahren. Die Türkei wehrt sich seit langem gegen die Einstufung der Massaker, bei dem nach armenischen Angaben zwischen 1915 und 1917 mindestens 1,5 Millionen Menschen ums Leben kamen, als »Völkermord«.

Das Orchester warf den türkischen Behörden vor, Druck auf das Ensemble und die Europäische Union auszuüben, um die Erwähnung des Begriffs »Genozid« bei den Aufführungen zu verhindern. Das Werk hatte 2015 in Berlin Pr...


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