Guter Querschnitt 19

Freie Kunstausstellung im Kreuzberger Bethanien

  • Almut Schröter
  • Lesedauer: 2 Min.
Die den Bildschirm durchstoßende Alabasterfaust leuchtet. »Das Imperium schlägt zurück« von Alex Oberhoff würde in eine Computerzentrale passen - wenn man dort Sinn für Humor hat. Bei der juryfreien Kunst- und Verkaufsausstellung Querschnitt 19 ist es schicklich sich zu fragen, ob ein Kunstwerk zu Hause oder am Arbeitsplatz gut wirken würde. Wo könnte die nahe dem Monitor angebrachte »Schlacht auf der Oberbaumbrücke« von Ursula Dietz wohl passen? Sicher an einem anderen Ort als »Haarnasenwesen« von Annemarie Bahn. Nimmt sich jemand »Sehnsucht«, eine Holz-skulptur von Swantje Heß, mit?
Bis 3. Dezember kann man Arbeiten von fast 600 Künstlern im Bethanien am Mariannenplatz ansehen. Dicht sind sie gehängt und aufgestellt, so dass man beim ersten Rundgang in den sechs Meter hohen Räumen vielleicht die kleine »Vogelgrippe« im Bild von Charlotte Holeschovski, gar nicht entdeckt, bestimmt aber wahrnahm, dass »Denk mal....« von Julia-Bona Pfeiffer verkauft ist. Auch das Riesengemälde von Jim Avignon trägt einen roten Punkt. »Der ist immer gleich weg«, weiß Edwin Otto Dengel, der für den Verein Querformat-b die Schau ehrenamtlich betreut. Er steuerte eine Fotoserie bei, die sich im ansehenswerten Katalog findet. Die Künstler dürfen eine Arbeit zeigen, müssen nichts bezahlen, bestimmen den Verkaufspreis und bekommen bei Verkauf den vollen Erlös. Das und ein Rahmenprogramm sind Traditionen, die man ins 20. Ausstellungsjahr mitnehmen will. Heute um 17 Uhr treffen sich Künstler in der Schau an der Q-Bar zum Gespräch. Morgen (15-19 Uhr) können sich Besucher für 5 Euro von Ursula Dietz porträtieren lassen. Sonntag (15 Uhr) ist Collagenworkshop mit Charlotte Kollmorgen.

Bis 3.12., Di.-So. 12-19 Uhr, Bethanien, Mariannenplatz 2, Kreuzberg, Eintritt 3/1,50 Euro, Anmeldung zum Workshop, am Telefon 615 28 27
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