Goethe und Genossen

Horst Schulze 95

  • Hans-Dieter Schütt
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Kunst löst nichts, aber sie löst Verkrallungen in ein gar zu betriebswirtlich angelegtes Leben. Kunst erlöst nicht, aber einen Erlös bringt sie - du gewinnst Vertrauen, einen modernen Warnbegriff neu zu durchschmecken: Kostspieligkeit. Koste etwas aus: Setz aufs Spiel, koste es, was es wolle - Spiel will alles, es kostet Leben. Indem es dem Leben Rechnungen aufmacht, die nicht aufgehen dürfen. Wenn sie denn stimmen sollen. Der Schauspieler Horst Schulze hat bis in seine spätesten Tage hinein Goethes »Faust« gesprochen, solo, es war wie eine Dauerbekräftigung just dieser Kunstkräfte, die das Unvereinbare im Menschenkern offenbaren. Wie wir im Misslingen anderer zu glücklichen Teufeln werden. Wie unsere Klugheit immer neue Unterlassungssünden begründet. Aber auch, wie wir Wunder erhoffen, uns ins Wunder verlieben, ohne doch an Wunder zu glauben.

Über all das am Beispiel dieses Dresdners zu sinnie...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.