Amokverbot

  • Bernd Zeller
  • Lesedauer: 2 Min.
Killerspiele haben noch keinem geschadet, aber ein Verbot wäre Zensur und mit dem demokratischen System unvereinbar. Gegen ein Verbot wird auch vorgebracht, es lasse sich nicht durchsetzen, weil Verbieten gar nicht geht. Gewaltforscher warnen vor dem Reiz des Verbotenen und davor, dass ihnen der Gegenstand ihrer Forschung abhanden kommen könnte. In der Tat streitet sich die Wissenschaft, ob es einen Kausalzusammenhang zwischen Gewaltspielen und Gewalttaten gibt. Viele der heutigen Erwachsenen haben als Kind Indianer gespielt, doch nur wenige wurden hinterher welche. Allerdings haben spätere Manager als Kind Mensch-ärgere-dich-nicht gespielt und schmeißen nun alles raus, was sich in den Weg stellt. Schach fördert das Schwarz-Weiß-Denken, und eine Dame zu schlagen, ist nicht gerade die feine englische Art, höchstens die englische. Da aber alle Kids in der Mitte der Gesellschaft am Computer Gewaltspiele trainieren, hingegen nur ab und zu ein einzelner sich auf das Level des Amokschützen hocharbeitet, dürfte der Einfluss als verschwindend gering einzustufen sein. Offenkundig üben lange schwarze Mäntel und Sonnenbrillen einen größeren Einfluss aus. Ihr Verbot ließe sich leichter kontrollieren. Die Herkunft dieser Spiele besteht in der militärischen Simulation. Es ist daher nicht verwunderlich, dass Soldaten zum Kämpfen völlig ungeeignet bleiben und der Spiegel titeln muss, die Deutschen sollen das Töten lernen. Wenn die Ausbildung mittels solcher Computertechnik nicht reicht, ist das der Beweis, dass die Spiele harmlos sind.
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