Smog, Reform und Menschenrechte

Chinas Botschafter Shi Mingde über Umweltprobleme, Rohstoffstreit mit Nachbarstaaten und Proteste in Hongkong

Shi Mingde ist seit 2012 Botschafter der VR China in der Bundesrepublik Deutschland. Der 61-jährige Diplomat stammt aus Shanghai, ist verheiratet mit der Universitätsdozentin Xu Jinghua und Vater eines Sohnes. 2006 wurde er zum Generaldirektor des Büros für auswärtige Angelegenheiten beim ZK der KP Chinas bestellt. Seine Karriere führte ihn in beide deutsche Staaten. Mit Shi Mingde sprachen Werner Birnstiel und Klaus Joachim Herrmann.

Herr Botschafter, Sie leben schon lange hier, sind Sie ein Berliner geworden?

Ich habe zwölf Jahre in der DDR verbracht, im vereinigten Deutschland bis heute auch zwölf Jahre. Die längste Zeit war ich in Berlin und fühle mich hier fast wie zu Hause. Ich bin ein Zeuge der Wende in der DDR. Damals hatten wir große Differenzen mit der SED-Führung über die Notwendigkeit der Reform des politischen und Wirtschaftssystems. China begann damit 1978, nahm Abschied vom sowjetischen Modell, ging den Weg eines Sozialismus chinesischer Prägung. Das ist der Grund, warum es erfolgreich geblieben ist.

Im März hat der Volkskongress wieder ein Reformprogramm vorgelegt.

Die »Politik der Reform und der Öffnung« hat China so weit gebracht, dass es in den vergangenen 35 Jahren jährlich ein zweistelliges Wachstum erreichte. China ist jetzt die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt mit einem Bruttoinlandsprodukt von mehr als zehn Billionen Dollar. P...


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