Steinmeiers späte Einsichten

Deutscher Außenminister bekennt Fehler des Auswärtigen Amtes in Sachen »Colonia Dignidad« in Chile

Der Umgang mit der deutschen Siedlung »Colonia Dignidad« in Chile gehört zu den dunklen Kapiteln des Auswärtigen Amts. Eine vorfristige Aktenfreigabe soll nun endlich Licht ins Dunkel bringen.

»Colonia Dignidad« - Siedlung der Würde. Ein Name, der den Verhältnissen dort Hohn spottete. Freiheitsberaubung und Zwangsarbeit, sexueller Missbrauch an Kindern, Körperverletzung, zwangsweise Verabreichung von Psychopharmaka ohne medizinische Indikation und Misshandlung durch Elektroschocks über fast fünf Jahrzehnte: von der Gründung der Sektensiedlung durch Paul Schäfer in den 60er Jahren bis zu seiner Festnahme in Argentinien im Jahr 2005. »Die Bundesrepublik Deutschland und Chile verfügten in jeder Phase dieser Verbrechensgeschichte über Hinweise und Informationen über diese schrecklichen Taten, die von der chilenischen Justiz in den letzten Jahren als Verbrechen gegen die Menschlichkeit eingestuft wurden. Trotzdem sind Regierungen und Justiz beider Staaten zu keinem Zeitpunkt angemessen eingeschritten, um diese Taten zu beenden und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen«, heißt es in einem offenen Brief des seit Jahrzehnt...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.