»Es geht um unser Überleben«

Dramatischer Appell der französischen kommunistischen Tageszeitung »L’Humanité«

  • Ralf Klingsieck, Paris
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

»Nur noch an einem seidenen Faden« hängt ihrem Direktor zufolge die Existenz von Frankreichs Tageszeitung »L’Humanité«. Droht nach 112 Jahren das Aus für das kommunistische Traditionsblatt?

Dass die kommunistische Tageszeitung »L’Humanité«, die dieser Tage ihr 112-jähriges Bestehen beging, in finanziellen Schwierigkeiten steckt, ist nicht neu. Fast jedes Jahr muss sie sich mit einer Spendenaktion an ihre Leser wenden, um die Lücken zu stopfen. Doch der Appell, den Direktor Patrick Le Hyaric in diesem Monat veröffentlicht hat, klingt dramatischer als gewöhnlich. »Unser Überleben hängt von Ihnen ab«, mahnt er.

Wenn nicht umgehend Hilfe kommt, könnte es das Blatt in wenigen Monaten schon nicht mehr geben. »Diesmal scheint es tatsächlich ums Überleben zu gehen«, muss selbst das rechtsbürgerliche Nachrichtenmagazin »L’Express« einräumen, das die »L’Humanité« gern maliziös als »das am meisten subventionierte Blatt Frankreichs« bezeichnet. Doch damit wird die Realität bewusst verzerrt.

Nur, wenn man die Gesamtsumme der Hilfe durch die Zahl ihrer relativ wenigen Exemplare teilt, hält die »L’Humanité« den Spitzenplatz. In absolute...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.