Tadshikistan verbietet »fremde« Namen

Das jetzt in Kraft getretene Gesetz will vor allem russische Namen eliminieren, gilt aber vorerst nur für Neugeborene

  • Irina Wolkowa, Moskau
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Im zentralasiatischen Tadshikistan sind künftig russische Familiennamen verboten. Die Regelung soll vorerst nur für Neugeborene gelten, Ziel ist allerdings eine umfassende Tadshikisierung.

Der oberste Standesbeamte der zentralasiatischen Ex-Sowjetrepublik Tadshikistan Dschalaleddin Rachimow fühlte sich missverstanden. Von Zwang sei keine Rede. Es gehe lediglich um Empfehlungen. Gemeint war ein am Freitag in Kraft getretenes Gesetz zu Änderungen im Personenstandswesen. Diese sehen vor, die in der Sowjetära unionsweit und verbindlich eingeführten russischen Endungen für Vaters- und Familiennamen durch tadshikische zu ersetzen. Verboten sind künftig auch Vornamen, die der tadshikischen Kultur fremd oder herabwürdigend sind.

Meldungen russischer Medien, wonach generell keine Personaldokumente mit der russischen Form von Nachnamen und Vatersnamen mehr ausgestellt werden, seien falsch, so Rachimow gegenüber Radio Ozod, dem tadshikischen Ableger von Radio Liberty. Die Novelle komme vorerst nur bei Neugeborenen zur Anwendung und sei Teil der patriotischen Erziehung. Mit der »Tadshikisierung« der Namen solle vermieden werden...


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