Begleiter für die Zeit nach der Haft

In Leipzig hilft ein bundesweit wohl einmaliges Projekt ehemaligen Strafgefangenen

  • Heidrun Böger, Leipzig
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Dass die Resozialisierung ehemaliger Strafgefangener wichtig ist, wird immer wieder betont. In Leipzig hat das Jobcenter selbst ein Projekt initiiert, durch das bei ganz praktischen Fragen geholfen werden soll.

Herbert M. (Name geändert) war einer der ersten, der zu Anja Bieräugel ins Projekt »Übergangsmanagement« kam. Der 47-Jährige wurde vor einigen Wochen aus der Haft entlassen. Seine Wohnung hat er zwar noch, weil er nur vier Monate einsaß. Da zahlte das Sozialamt die Miete weiter. Aber der Vermieter droht nun mit Kündigung: M. hat Schulden, kann nicht zahlen. Er braucht Arbeit: »Im Lager zum Beispiel, das habe ich schon mal gemacht.«

Menschen wie Herbert M. hat Anja Bieräugel jeden Tag vor sich. Die Leipziger Sozialpädagogin betreut gemeinsam mit einer Kollegin Haftentlassene. Initiator des Projektes ist das Jobcenter Leipzig beziehungsweise dessen Bereichsleiter Ulrich Küthe, der zugleich Vorsitzender des Anstaltsbeirates der Leipziger Justizvollzugsanstalt ist. Zwar werden die Häftlinge bereits im Gefängnis vom Sozialdienst auf die Zeit danach vorbereitet. Aber die Erfahrung hat gezeigt, dass das oft nicht ausreicht.

Damit die ehemaligen...


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