Türkei: Politiker sehen Davutoglu als Erdogans Opfer

Nach dem Rückzug des türkischen Regierungschefs fürchten deutsche Politiker einen Machtzuwachs für den autoritären Präsidenten / LINKEN-Abgeordnete Dagdelen: »Schlechte Nachrichten für Europa und die Türkei«

Auch in Deutschland wächst die Sorge vor einer zunehmenden Entdemokratisierung der Türkei: Sie sehen den scheidenden Ministerpräsidenten Davutoglu als Opfer des machthungrigen Staatspräsidenten Recep Tayip Erdogan.

Berlin. Der Rückzug des türkischen Regierungschefs Ahmet Davutoglu ist nach Meinung des CDU-Außenpolitikers Norbert Röttgen eine schlechte Nachricht für Europa. »In allen für Europa wichtigen Fragen wollte Davutoglu die Türkei in Richtung Europa bringen. Erdogan will das dezidiert nicht«, sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag am Freitag im Deutschlandfunk.

Davutoglu war nach Auseinandersetzungen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Ungnade gefallen. »Deswegen sind das schlechte Nachrichten für Europa und auch für die Türkei«, sagte Röttgen. Davutoglu habe auch durch die Verhandlungen mit der EU eigenes politisches Gewicht unabhängig von Erdogan bekommen. Fraglich sei nun, wie viel Bestand seine Politik habe...


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