Syrien: Entsetzen über Luftangriff auf Flüchtlingslager

Mindestens 28 Menschen ums Leben gekommen / Noch keine Erkenntnisse, wer verantwortlich ist / UN-Nothilfekoordinator spricht von möglichem Kriegsverbrechen

Die Menschen im syrischen Lager Kammuna waren eigentlich vor der Gewalt im Bürgerkrieg geflohen. Doch Bomben treffen ihr Camp, rund 30 Menschen sterben. Syriens Regime weist jede Verantwortung zurück.

Damaskus. Der verheerende Luftangriff auf ein Flüchtlingslager im Nordwesten Syriens mit rund 30 Toten hat international scharfe Kritik und Empörung ausgelöst. Die Bundesregierung verurteilte die Bombardierung am Freitag scharf. »Wer so handelt, gefährdet alle Grundlagen einer friedliche Lösung des Konflikts«, sagte der Sprecher des Auswärtigen Amts. Auch UN-Nothilfekoordinator Stephen O'Brien zeigte sich entsetzt und sprach von einem möglichen Kriegsverbrechen, sollte das Camp bewusst als Ziel ausgesucht worden sein.

Bei dem Angriff auf das Flüchtlingslager Kammuna waren am Donnerstag nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mindestens 28 Menschen ums Leben gekommen, darunter Kinder. Rettungshelfer vor Ort meldeten mehr als 30 Tote und 80 Verletzte. Videos, die die Opposition und Aktivisten im Internet verbreiteten, zeigten verkohlte Leichen und niedergebrannte Zelte.

Zunächst gab es keine unabhängige...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.