Das Erbe des Michel Platini

Nach dem Rücktritt des Präsidenten deutet bei der UEFA kaum etwas auf die notwendigen Reformen hin

  • Alexander Ludewig
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Nach dem gescheiterten Einspruch beim CAS bleibt Michel Platini gesperrt - und tritt als UEFA-Präsident zurück. Er hinterlässt einen Verband, der an die FIFA unter Joseph Blatter erinnert.

Am deutlichsten wurde am Montagvormittag Noël Le Graët. »Die UEFA ist am Ende«, äußerte sich der Präsident des französischen Fußballverbandes FFF bestürzt. Nur wenige Stunden zuvor hatte der Internationale Sportgerichtshof CAS den Einspruch von Michel Platini gegen seine sechsjährige Sperre durch die Ethikkommission des Weltverbandes FIFA abgeschmettert. Danach trat der Franzose als Präsident des europäischen Fußballverbandes zurück.

Wie kann ein so groß und professionell aufgestellter Verband, der mit der Champions League - dem weltweit wichtigsten Wettbewerb im Klubfußball - und der Europameisterschaft enorme Kapitalströme in Gang setzt und verwaltet, am Schicksal einer Person hängen? Landsmännische Verbundenheit des Franzosen Le Graët zum tief gefallenen Platini erklärt ein solch drastisches Urteil nicht. Zumal der 74-jährige FFF-Boss als ehemaliger Politiker und Bürgermeister von Guingamp in achtsamer Rhetorik geübt sein sollt...


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