Justin Trudeau - harte Zeiten für einen netten Kerl

Kanadas junger Premier als »Anti-Trump« zwischen Brandkatastrophe, Terrorkrieg und Wirtschaftsabkommen

  • Luise Wagner, Vancouver
  • Lesedauer: ca. 6.0 Min.

Die Regierung habe noch nicht gerechnet, lässt Kanadas Premier seinen Finanzminister erklären. Denn im Kampf gegen die Brandkatastrophe gehe es jetzt um die Menschen - auch um Justin Trudeau.

Justin Pierre Trudeau ist der Popstar unter den westlichen Staatsoberhäuptern und wird in und außerhalb Kanadas gefeiert wie kein Zweiter. Als der neu gekürte 23. Premierminister von Kanada im Zoo von Toronto medienwirksam mit Pandababys kuschelte, kannte die Euphorie keine Grenzen mehr. »Ich bin so glücklich, den knuddeligsten Regierungschef der Welt zu haben«, twittert eine 16-jährige Kanadierin aufgeregt zu den Zoobildern.

Die Jugend liebt ihn, immer mehr auch in den USA. Vor allem städtische, gebildete Frauen, die von den Wahlkampftiraden des frauenfeindlichen Donald Trump im eigenen Land genug haben. Trudeau wird als »Mr. Nice Guy«, »Disney-Prince«, »Musketier«, der neue »JFK« und als »Anti-Trump« gefeiert. Dabei sieht sich der junge Familienvater selbst nur als moderner Mann der Jetztzeit, der sich auch stolz Feminist nennt.

Trudeau machte das, was viele junge Nordamerikaner tun, wenn sie heranwachsen, und jobbte im gan...


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