Ein Mannes- und ein Frauenwort

Eine Ausstellung in Berlin berichtet in spannenden Biografien über die weltweite Bewegung des «Freien Deutschland»

  • Karlen Vesper
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.

Der schwerste Vorwurf lautet: Verrat und Eidbruch. Was ist Verrat? Verrat begeht, der um eigenen Vorteils willen dem Vaterland Schaden zufügt. Wir aber nehmen eigenen Schaden auf uns, um dem Vaterland Rettung zu bringen. Wir sind nicht Vaterlandsverräter, sondern Vaterlandsretter.« So sprach Ernst Hadermann (1896 - 1968) am 21. Mai 1942 im sowjetischen Kriegsgefangenenlager Jelabuga. Seine Rede wurde als »Manneswort eines deutschen Hauptmanns« in 500 000 Exemplaren gedruckt und über deutsche Schützengräben abgeworfen.

Wenn man sich mit Fronthelfern des am 12./13. Juli 1943 in Krasnogorsk bei Moskau gegründeten Nationalkomitee »Freies Deutschland« (NKFD) unterhält und der Namen des Kasseler Studienrates fällt, leuchten die Augen. Die Historikerin Petra Behrens weiß warum: »Hadermann war aufrecht, sprach den einfachen Soldaten wie den adeligen Offizier an.« Er war kurz nach dem Überfall auf die Sowjetunion in Gefangenschaft und ins ...


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