Von Tschernobyl überstrahlt

In Hamm-Uentrop wurde 1986 radioaktives Material freigesetzt - absichtlich, behauptet ein Ex-Mitarbeiter

Vorwurf eines pensionierten Ingenieurs: Im Thorium-Hochtemperaturreaktor in Hamm-Uentrop wurde während der Katastrophe von Tschernobyl radioaktives Material ausgeblasen.

Die Gerüchte kursieren seit Tagen und versetzen Atomkraftgegner in Aufruhr, nun ist es gleichsam offiziell: Im Thorium-Hochtemperaturreaktor im nordrhein-westfälischen Hamm-Uentrop setzten Ingenieure im Mai 1986 bewusst Radioaktivität frei. Sie hofften offenbar, es werde nicht auffallen, da wegen der sich parallel abspielenden Reaktorkatastrophe in Tschernobyl die Radioaktivitätswerte in Europa massiv erhöht waren. Das berichtete ein ehemaliger THTR-Mitarbeiter gegenüber lokalen Medien.

Es habe seinerzeit Probleme mit der von ihren Befürwortern als »inhärent sicher« angepriesenen Atomanlage gegeben, so Hermann Schollmeyer, ein ehemals im THTR tätiger Ingenieur. Diese bezogen sich auf den Transport radioaktiver Elemente. Die Kugeln hätten sich in Leitungen verklemmt, so Schollmeyer. »Irgendein Schlaumeier ist dann auf die Idee gekommen, dass wir die Leitungen mit Heliu...


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