»Folter ist Teil des indischen Lebens«

Menschenrechtsverteidiger Henri Tiphagne über wachsende staatliche Repression und die Kultur der Gewalt

Herr Tiphagne, Sie haben den Menschenrechtspreis der Deutschen Sektion von Amnesty International gewonnen. Was machen Sie mit dem Preisgeld?

Der Preis ist verknüpft mit Bildungsarbeit für Menschenrechte. Wir haben uns noch nicht entschieden, wofür wir das Geld einsetzen.

Sie waren bereits mehrmals im Gefängnis. Wofür hatte man Sie eingesperrt?

Ich habe als Student an Demonstrationen teilgenommen und kam dafür ins Gefängnis. Ich wurde gut behandelt, im Gegensatz zu vielen Menschenrechtsverteidigern heute. Viele werden nicht über ihre Rechte aufgeklärt oder haben keinen Zugang zu legalen Verteidigungsmöglichkeiten und bleiben so lange hinter Gittern. Erst kürzlich wurde bekannt, dass zwei Dorfälteste für sechs Jahre ohne Verfahren in Haft saßen. Es gibt derzeit Anklagen gegen rund 20 000 Aktivisten.

Hat die Repression unter der hindunationalistischen Regierung des Premierministers Narendra Modi zugenommen?

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