Wenn der Tierarzt immer später kommt

Besonders Kühe leiden unter den immer weiter sinkenden Milchpreisen / Veterinäre sprechen von einer »größer werdendem Katastrophe«

Frankfurt a.M. René Pilj sieht viele kranke Tiere in deutschen Kuhställen. »Und auch viele Menschen, die an den Folgen der Billigpreise für Milch zugrunde gehen - finanziell und psychisch«, sagt der Klauenpfleger aus dem friesischen Jever. Pilj wird in die Ställe gerufen, wenn die Füße der Kühe, die Klauen, zu viel Horn gebildet haben - eine typische Folge von Stallhaltung, durch die es leicht zu Entzündungen kommt. Allerdings brechen ihm zurzeit die Aufträge weg: Den Landwirten fehlt das Geld für die Gesundheitspflege.

»Auch viele Tierärzte berichten, dass sie weniger und immer später zu kranken Tieren gerufen werden«, sagt Pilj, der zusammen mit den in der Agrar- und Veterinärsakademie AVA vernetzten Tierärzten auf die »immer größer werdende Katastrophe durch den Preisverfall der Milch aufmerksam machen will«. Krankheitsraten von 60 Prozent und vorzeitiges Sterben der Milchkühe bescheinigen Tierärzte und Forscher der AVA in der ...


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