Die Freiheit, wortlos zu sein
Werner Söllner hat nach mehr als zwei Jahrzehnten einen neuen Gedichtband veröffentlicht: »Knochenmusik«
In Deutschland bekannt geworden ist der bald 65 Jahre alte rumäniendeutsche Lyriker Werner Söllner, der 1982 von einer Schriftstellertagung in Köln nicht mehr in Ceausescus Diktatur zurückkehrte, durch die Gedichtbände »Kopfland. Passagen« (1988) und »Der Schlaf des Trommlers« (1992).
Jetzt, nach 23 Jahren, erscheint »Knochenmusik«. Der kapitellose Band enthält freirhythmische, reimlose und gereimte Gedichte, die inhaltlich wie formal an die älteren anknüpfen, auch wenn der zeitliche Abstand zur letzten Großveröffentlichung dies kaum vermuten lässt. Weil der Band Gedichte aus den letzten zwanzig oder mehr Jahren zusammenbringt, erscheint die Frage nach seiner Komposition, insbesondere vor dem Hintergrund von Söllners Auseinandersetzung mit der eigenen Lebensgeschichte, umso wichtiger. Zu Söllners Lebensgeschichte gehört nämlich auch seine Securitate-Verstrickung während des Studiums in Klausenburg, aufgrund derer er 2010 die Leitung des...
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