Cowboys im Indianerspiel

Schillers «Die Räuber» am Berliner Ensemble, Regie: Leander Haußmann

  • Hans-Dieter Schütt
  • Lesedauer: ca. 6.0 Min.

Der bewaffnete Aufstand ist zu Recht in Verruf geraten. Der sogenannte gerechte Krieg verlor sein Renommee. Das linke Verhängnis idealgesteuerter Töterei wird entschiedener als früher als das benannt, was es ist: Terrorismus. Es gibt definitiv wenig Hoffnung da draußen, aber hoffentlich stabile Fortschritte in ein paar politischen Definitionen. Friedrich Schillers explosivjunger Stückvulkan «Die Räuber»: nur noch eine spaßige Erinnerung ans Rebellische? «Ein »höheres Indianerspiel«, wie Thomas Mann sagte. Im Programmheft wird’s zitiert von Leander Haußmann, der das Schauspiel am Berliner Ensemble inszenierte.

Eine leere Bühne. Kissen, Material, sieht aus wie Leichenteile. Unaufgeräumter Kinderzimmerteppich. Oder irgendwie ein plattgewalzter Müllhaufen. Vom großen Bühnenbildner Achim Freyer. Rechts ein Tisch: Fäuste brauchen Holz, wenn das Hirn rast. Die Räuber, in Anzügen: Studenten. Ihr Hirn rast. also wummern die Fäuste. Im Takt. »De...


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