Der Nazi - ein anerkannter Bürger

Das thüringische Kahla hat ein Demokratieproblem, das sich am Alltag eines Demokratieladens zeigt

  • Doris Weilandt
  • Lesedauer: ca. 5.5 Min.

Die Rechten patrouillieren in Kahla auf der Straße. Ein Demokratieladen stemmt sich dagegen und versucht, Menschen für Toleranz und Weltoffenheit zu gewinnen.

Weithin sichtbar thront die Leuchtenburg als Wahrzeichen über der Stadt. Sie wirbt mit «Porzellanwelten» um internationale Touristen und hat dafür auch schon den Marketing Award von Thüringen bekommen. Im historischen Teil der 7000-Einwohner-Stadt Kahla ist vom Glanz des weißen Goldes wenig zu spüren. Wie ausgestorben wirken die Straßen rund um den Marktplatz. Kaum ein Mensch ist hier unterwegs. Viele Geschäfte des einst belebten Handelszentrums sind verwaist, große Ketten locken ihre Kunden in das ehemalige Industriegelände. An bessere Zeiten erinnern große Schaufenster in alten Bürgerhäusern. Doch außer einer Apotheke, einem Augenoptiker und einem Orthopädiegeschäft kann sich hier kaum jemand halten. Gegen das Leerstandsszenario arbeiten Bewohner mit dem Ausstellen von Porzellankollektionen.

Nicht weit von dem beeindruckenden, aus dem 17. Jahrhundert stammenden Fachwerkbau des Stadtmuseums in der Margaretenstraße leuchtet das Wo...


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