Höllenritt auf Riesenpranken

Andrei Korobeinikov fremdelte im Konzerthaus mit Beethoven

  • Antje Rößler
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Er hat riesige Hände. Bei Oktavgriffen bäumen sich die langen Finger auf, so dass man an die Klauen eines Greifvogels denken muss. Der russische Pianist Andrei Korobeinikov besitzt also ideale physische Voraussetzungen für die akrobatisch weitgriffige Virtuosenliteratur. Es ist jedenfalls kein Zufall, dass ein Sieg beim Moskauer Skrjabin-Wettbewerb wichtige Weichen für seine Karriere stellte.

Höchst anspruchsvolle Stücke wählte der 29-Jährige auch für seinen Klavierabend, den er am Dienstag im kleinen Saal des Konzerthauses gab. Seine Fähigkeiten stellte er zunächst in Liszts berüchtigter Dante-Sonate unter Beweis. Die donnernde Virtuosität des Höllenritts, wenn auch hier und da von falschen Tönen begleitet, verfehlt nie ihre Wirkung. Aber in zart gehauchten Passagen kamen auch die raffinierten Harmonien der Komposition zur Geltung.

Auch Alexander Skrjabins Etüden sind alles andere als leicht zu spielen. Wie geschmeidig, nuanciert und ...


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