Klarer See und finstere Moore

Der Große Stechlin im Norden Brandenburgs ist sagenumwoben und dank Theodor Fontane unsterblich eingraviert in die literarische Ewigkeit. Von Ekkehart Eichler

  • Ekkehart Eichler
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.

Fischer Minack aus Neuglobsow ist ein roher Geselle. Allen Warnungen zum Trotz wirft er sein Netz an einer tiefen und deshalb besonders gefürchteten Stelle aus. Als es sich an einer Wurzel verfängt, will er es lösen, doch bei dem bösen Sturm droht sein Kahn zu kentern. Todesangst befällt den hartgesottenen Mann. Just da taucht der Rote Hahn aus den Fluten auf. Mit mächtigen Flügeln peitscht der Schutzpatron des Sees zornig das Wasser. Mit donnerndem Krähen betäubt er den raubgierigen Fischer. Und mit mörderischen Krallen packt er den Unseligen und zieht ihn mit sich hinab in die Tiefe.

Oft hat Reiner Böttcher diese Geschichte erzählt, sie steckt ihm sozusagen im Blut. Ein roter Riesengockel schmückt schließlich seine Fischerei, in der auf den rustikalen Tisch kommt, was Böttcher täglich dem Stechlin abringt. Der See ist sein Leben, er war es schon für Vater Adolf, er ist es inzwischen auch für Sohn Martin, den siebten in der Fisch...


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