Botschafter

Leo Fischer über das Berufsbild des Diplomaten in Zeiten osmanischer Allmachtsfantasien

Was muss es mal schön gewesen sein, im diplomatischen Dienst zu arbeiten! Weltbewegende Entscheidungen am Roulettetisch; weiß livrierte Kellner, die zum Friedensvertrag Champagner und Feuerwerk reichen; geheime Depeschen, die im versiegelten Umschlag vom Attaché zur Frau Generalin, von behandschuhter Hand zu gepudertem Händchen weitergereicht werden.

Vorbei der Glanz der hohen Diplomatie! Seit dem Ende des Kalten Krieges sind Botschafter nur mehr zu drei Dingen da: einbestellt, ausgewiesen oder erschossen zu werden. Außerdem gibt es noch Brogsitter, den Botschafter guten Weins, mit dem Deutschland aber traditionell eher kühle Beziehungen verbinden.

Abgesehen von diesem und anderen Botschaftern der guten Laune ist der Beruf ungefähr mit dem eines Filialangestellten in...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.