Wieder Wasser unterm Holzkiel

Ostdeutsche Traditionsfirma für Faltboote aus Pouch in Sachsen-Anhalt überlebt Insolvenz

  • Hendrik Lasch, Pouch
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Seit fast 60 Jahren werden in Pouch (Sachsen-Anhalt) Faltboote gebaut. Im November rutschte der Betrieb, einer von nur zwei deutschen Herstellern, in die Insolvenz. Jetzt wurde seine Rettung verkündet.

Das knallrote Gummiboot, das Wencke Myhre im Jahr 1970 besang, kam wohl nicht aus Pouch. Zwar bestand auch die Haut, die bei den Faltbooten aus dem damaligen VEB Favorit über Rippen aus Sperrholz gezogen wurde, neben Baumwolle aus Kunststoff. Die Boote wurden allerdings nur in gedeckten Farben geliefert: grau und blau. In knalligen Farben, darunter Rot, sind sie erst erhältlich, seit sich der Betrieb auch unter marktwirtschaftlichen Bedingungen auf hohe See wagte.

Dort wäre er freilich nach einem Vierteljahrhundert beinahe gekentert: Im November 2015 musste der Betrieb, der am Ufer des Goitzschesees bei Bitterfeld im Süden von Sachsen-Anhalt produziert, Insolvenz anmelden. Eine fast 60 Jahre alte Tradition drohte zu enden. Dabei war das Unternehmen neben der bayrischen Firma Klepper die letzte überlebende von 40 Faltbootwerften in Deutschland; weltweit gibt es nur noch eine Handvoll Hersteller.

Jetzt steht fest, dass aus Pouch weiterhin...


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