Steinmeier zollt Argentiniens Aufklärungsarbeit Respekt

Deutschlands Außenminister trifft Angehörige von Opfern der Diktatur und gesteht nachlässiges Verhalten des Auswärtigen Amts ein

  • Jürgen Vogt, Buenos Aires
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Auf seiner Reise durch Lateinamerika ging es für Außenminister Steinmeier in Argentinien um deutsches Wegschauen während der Diktatur und in Mexiko um den Kampf gegen Kriminalität.

»Er habe großen Respekt vor der Aufklärungsarbeit in Argentinien.« So lautete in Buenos Aires das Fazit von Deutschlands Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) nach seinem Treffen mit Angehörigen von Opfern der Militärdiktatur von 1976 bis 1983 in Buenos Aires. Eine gute Stunde dauerte das Gespräch im Parque de la Memoria, der Erinnerungsstätte der Ermordeten und Verschwundenen.

»Unter den Opfern waren auch Deutsche und Deutschstämmige, der Fall Elisabeth Käsemann ist sehr bekannt und wir haben versucht an der Aufklärung nicht nur in diesem Fall behilflich zu sein«, so Steinmeier. Die Dokumente in den Archiven des Außenamts seinen seit vielen Jahren zugänglich und von Forschern und Journalisten genutzt worden. »Aber auch hier lässt sich im Rückblick sagen, dass man intensiver dem hätte nachgehen müssen«, gestand Steinmeier ein.

Etwas mehr als 100 Deutsche und Deutschstämmige wurden von den Schergen der Diktatur verfolgt, viele davo...


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