Ohne Ansehen des Geschlechts
Hommage an Harald Kreutzberg: Das DanceLab Berlin feiert im Dock 11 einen Großen des Ausdruckstanzes
Der Mensch, der tanzt, erlebe ein neues Daseinsgefühl, ihn erfasse ein Bewegungsrausch, der ihn verwandle und erhebe. Der das um 1937 schreibt, Harald Kreutzberg, war selbst ein solch Begnadeter. Früh entdeckte man das außergewöhnliche Talent des 1902 in Reichenberg Geborenen, sich im Tanz auszudrücken. Über Dresden bei Mary Wigman und Hannover kam er an die Staatsoper Berlin, wo Max Terpis eben eine moderne Compagnie einrichtete. Schnell erregte er Aufsehen und stieg auf weltweiten Tourneen, meist als Solist, zum »neuen Nijinsky« auf. Einer, der durch die Kraft seiner Körperlichkeit und ein schier unbegrenztes Arsenal an Gesten nahezu alle Themen abarbeiten konnte, die sich ihm als Mensch stellten: als Engel des Jüngsten Gerichts oder der Verkündigung, als König, Beweinender, Orpheus, Orest, Pan, erster Mensch in seinem Verstricktsein, aber auch als heiterer Till Eulenspiegel, trunkener Fischer, Vagabund oder Frühlingsbote. Als Kreutz...
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