Amnesty: Libysche Küstenwache misshandelt Flüchtlinge

Organisation wirft Mitarbeitern der Küstenwache schwere Menschenrechtsverletzungen vor

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International wirft der libyschen Küstenwache schwere Vergehen im Umgang mit Bootsflüchtlingen im Mittelmeer vor. Mitarbeiter der Küstenwache würden Flüchtlinge, die von Libyen über das Mittelmeer nach Italien kämen, auf dem Meer aufgreifen, schlagen und beschießen, teilte Amnesty am Dienstag in Berlin mit. Viele der Geflüchteten würden zudem in libysche Haftzentren gebracht, wo ihnen Folter und Misshandlung drohten.

Den Angaben zufolge haben Amnesty-Mitarbeiter im Mai mit 90 Flüchtlingen auf Sizilien und in Apulien in Italien gesprochen. Mindestens 20 der Befragten hätten von Schüssen und Schlägen seitens der libyschen Küstenwache berichtet. Andere seien Opfer von Folter und anderen groben Misshandlungen in den Haftzentren in Libyen geworden. In einem Fall habe die libysche Küstenwache sogar ein sinkendes Boot mit etwa 120 Flüchtlingen verlassen, ohne den Notleidenden zu helfen, teilte Amnesty mit. Agenturen/nd

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -