Profane Rinne im stylischen Ambiente

Die »9. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst« lädt an vier Orten zur Betrachtung der Zukunft ein

  • Anita Wünschmann
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Wie lassen sich die Vorboten der Zukunft erleben? Ein paar Beispiele: Eine Festplatte in einer Plexiglasbox wird nicht mehr allein als filigranes Readymade des Internetzeitalters präsentiert, sondern als Router. Die Besucher der 9. Berlin Biennale können sich in das offene Netzwerk einloggen (Trevor Paglen, Jacob Appelbaum). Von der Terrasse der Akademie der Künste aus tappen Kunstfreunde mit einem Virtual-Reality-Hadset auf dem Kopf in das Zwanziger-Jahre-Getümmel des Pariser Platzes. Der Künstler Jon Rafman suggeriert eine Zeitreise, wie sie Woody Allen lieben würde.

Im einstigen NS-Telegrafenbunker am Halleschen Ufer kreist stündlich eine Miniatureisenbahn, die die Welt von gestern infantilisiert, von der aus man Fotos (Josephine Pryde) von Händen bei Ersatzhandlungen von heute betrachten kann - Feinmotorik für Gerät von morgen.

Und etwas politischer: Eine Videoinstallation informiert lakonisch über ein gescheitertes Occupy-Aufbegeh...


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