»Ich gebe jetzt mehr Geld aus als vorher«

Auch Geflüchtete können Ein-Euro-Jobs annehmen. Zwei Beispiele aus dem Berliner Bezirk Lichtenberg

  • Johanna Treblin
  • Lesedauer: ca. 6.5 Min.

Solange Geflüchtete keine Aufenthaltserlaubnis haben, dürfen sie nicht arbeiten. Ein-Euro-Jobs sollen helfen, die Langeweile zu vertreiben, Erfahrungen zu sammeln und Integration zu erleichtern.

»30 Zentimeter«, sagt der 16-jährige Hannes. Er deutet die Distanz mit den Händen an und zieht einen imaginären Korridor über den Boden: So viel Platz liegt zwischen einer Bettreihe und der nächsten in der Notunterkunft für Geflüchtete in der Treskowallee, Berlin-Lichtenberg. 250 Männer, die ohne ihre Familien gekommen sind, schlafen in der Turnhalle, die von der wohltätigen SozDia-Stiftung betrieben wird. Viel Privatsphäre haben sie nicht. Hannes hat sich die Unterkunft aus Neugier angeschaut: Sie liegt keine zehn Minuten vom Jugendklub »Rainbow« entfernt, wo er regelmäßig Billard spielt und kickert. Anas Rukbi arbeitet in dem Jugendklub. Er kommt jeden Tag in die Turnhalle: Der 28-jährige Chemiker wohnt in der Notunterkunft.

Rukbi ist aus dem kriegszerstörten Aleppo in Syrien nach Deutschland geflohen und wartet seit sechs Monaten auf seine Anerkennung als Flüchtling. So lange sein Verfahren läuft, darf er weder regulär arbeiten...


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